von Igoumenitsa, ganz im Nordwesten des Landes, bis an die türkische Grenze, durchqueren wir auf der alte Nationalstrasse E90 Griechenland. Der Winter ist uns weiterhin treu.
Kaum die Grenze zu Griechenland überschritten, verfolgt uns bereits das erste Rudel Hirtenhunde. Diese Rudel bestehen meist aus vier bis sechs Hunden. Dieses Ereignis, ist typisch für Griechenland und seither unsere tägliche Herausforderung.
Es ist immer dasselbe Muster, wir sehen sie, sie sehen uns. Dann bringen sie sich in ihre Ausgangsposition, knurren und bellen. Wir nähern uns und steigern allmählich unsere Geschwindigkeit. Sie warten bis wir knapp an ihnen vorbei sind und rennen uns dann bellend und lefzend hinter- und nebenher. Wir strampeln was die Beine hergeben, bis es ihnen zu bunt wird mit rennen und uns nur noch hinterher schauen. Danach halten wir an und klopfen, sobald die Puste wieder da ist, grosse Töne. Man muss beachten dass es sich bei diesen Hunden nicht etwa um Zwergkaninchen handelt, sondern dass sie in ihrer Grösse an ein Kalb herankommen.
Nichts desto trotz, folgen wir der alten Nationalstrasse, ins gebirgige Landesinnere.
Wunderschöne, einsame Natur säumt die gute Strasse. Mit einer gleichmässigen, angenehmen Steigung, geht es die Berge hoch und wieder runter. die meiste Zeit sind wir die einzigen Verkehrsteilnehmer weit und breit, nur selten begegnet uns ein Auto.
Die meisten Nächte verbringen wir im Zelt und sitzen bis spät in die Nacht am Lagerfeuer. Am Tag, ist es angenehm warm, in der Nacht jedoch zieht Väterchen Frost übers Land und überzieht die Landschaft mit Eiskristallen.
Je weiter wir ins Innere von Griechenland kommen, umso tiefer liegt die Schneegrenze.
In Metsovo sind wir tief im Winter, die ersten Skifahrer begegnen und fotographieren uns.
„Are you crazy?!“, mit einem Lachen verneinen wir. Jedoch das letzte mal solchen Schneemassen begegnet sind wir auf dem Julier- und Ofenpass.
Eine spontane Einladung zum Kaffee von zwei Strassenarbeitern, wird später zu einem ausgedehnten Abendessen und einem willkommenen Plätzchen zum Schlafen. Herzlichen Dank an Vassili und Theonassis. Ab Veroia wird die Gegend wieder flacher,
die folgenden Tage geht es dann nur noch eben und bei schönstem Wetter weiter.
Als wir dann spät abends einen Platz zum zelten suchten, stossen wir auf Constantinos, welcher uns spontan in seinen Tierpark einlädt. Ein herrlicher Abend mit einem Mann der ein wahres Herz für Tiere hat.
Auf Grund der Eurokrise wurden für den Tierpark alle Gelder gestrichen, seit 14 Monaten erhält Constantinos keinen Gehalt mehr. Damit die Tiere nicht verhungern, finanziert er das Futter aus eigener Tasche.
Am nächsten Morgen zeigt er uns voller Stolz seine Lieben. Der Abschied fällt uns schwer.